Kodjovi Tessi (geboren 1974) steht im Dialog mit seiner Tradition. Sein plastisches Werk nimmt Formelemente vom Webrollenhalter bis zum anthropomorph gestalteten Mörserstampfer auf.
Seine Skulpturen zeigen von Initiationsnarben übersäte Menschen, Masken und Götter in neuem Licht, traditionsgemäss aus hartem Holz gestaltet, doch von den Zeichen der Eisenzeit gefesselt. Und wo die einen Ketten zerrissen sind, zeigen andere, längst mit dem Körper verwachsene, dass Freiheit gewaltsam, im Aufstand nicht zu gewinnen ist. "Die Eisenteile", sagt Kodjovi, "sind die Geister. Wir bleiben immer gebunden, verbunden, vernetzt in grösseren Zusammenhängen. Aber die Kunst öffnet uns die Augen dafür."
Kodjovi Tessis jüngeres Werk, eine Serie grossformatiger Collagen in Mischtechnik, Relief und Assemblages, nimmt eine andere Traditionslinie auf; jene des irregulären Ornaments, das durch die Bogolan-Textilien aus Mali, die bestickten Raffia-Geflechte der Kuba aus Kongo und die Fassadenmalereien der südafrikanischen Ndebele weltweit als Symbol afrikanischer Ästhetik bekannt wurde. Kodjovi Tessi tritt in Dialog mit dem was war, um Aktualität zu gestalten; und das ist vor allem Verstrickung in unübersichtliche Muster. Er sagt, er habe sein Material geheiratet. "Ein Kunstwerk ist ein Objekt der Seele."
Mehr über Kodjovi Tessi:
Beitrag in der NZZ vom 23.7.2018:
Eine Insel der Kunst im Asphalt
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Christophe Zuber (Montag, 04 Februar 2019 17:11)
Danke Jürg - für den Titel_ entre deux mondes - die Sache mit den Statuen geht so langsam wie es nur möglich ist;)
https://www.behance.net/PocketBand